Solothurn

Kaum hatte ich mir ein paar Franken verdient, ging es sogleich auch wieder weiter, über Biel nach Solothurn. Dort hatte ich eine Adresse von einem Camper, den ich in Südfrankreich kennen gelernt habe. Sein Name war Martin. Als ich bei ihm ankam, war er erstmal sehr überrascht, da er nicht damit gerechnet hatte, dass ich je vorbei schauen würde. Zum Glück war er da, denn das Wetter spielte etwas verrückt. Auf einmal fand ich mich im Schnee wieder. 

Ich wurde auch gleich in die Familie integriert und half auch bei Renovierungsarbeiten mit, wo ich mir auch ein paar Franken dazuverdienen konnte. An dem ein oder anderen Tag zeigte mir Martin die sehr hübsche Kleinstadt Solothurn. Aber jetzt schweige ich und lasse Bilder sprechen! Es war sehr schön bei euch! Im Hintergrund sind die Alpen zu erkennen.


Blick vom begehbaren Glockenturm der St. Ursus Kathedrale, dem höchsten Punkt in Solothurn

Das Kirchenschiff jener Kathedrale
Verschiedene Altäre mit diversen Reliquien
Das Besondere der Kathedrale ist, dass sie ursprünglich mit zwei Glockentürmen geplant war, aber aufgrund von Statikproblem wurde nur ein Glockenturm fertiggestellt. Das Fundament des zweiten Turmes war zu instabil, sodass man beschloss, das Fundament zu belassen, den Turm aber nicht hochzuziehen. 

Martin, seine Frau und seine Tochter

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Lausanne

Angekommen in Lausanne, blieben mir noch 2 Liter Sprit und 3€. Bis ich endlich einen geeigneten Platz zum übernachten gefunden hatte, an dem sich auch etwas Geld verdienen ließ, schrumpfte mein Spritvorrat auf einen Liter.

Glücklicherweise hatte ich mich in Frankreich noch mit Spaghetti eingedeckt, sodass ich zumindest keinen Hunger leiden musste. Ich stand auf einem Platz für Wohnmobile vor einem Campingplatz.

Mir war nicht klar, ob man für den Platz bezahlen muss, oder nicht. Ich bezahlte nichts. Abends kam dann eine Familie auf den Platz, die ihr Altwasser entsorgen wollte. Wir kamen ins Gespräch und kurz darauf saß der kleine Sohn Davide auf meinem Stuhl und ließ sich die Haare schneiden. Geschafft. 10 Schweizer Franken! Das sind immerhin 6l Sprit und ein Brot oder Baguette fürs Frühstück. Sprit ist in der Schweiz noch teurer als in Frankreich. 1,54€ kostet der Liter Super, bzw 1,57CHF!

So schön die Schweiz auch ist, hier bleibe ich nicht länger als nötig! Wenigstens sind die Leute hier sehr nett, und Unterhaltungen habe ich einige, sofern ich das Gesprochene mit meinen unzureichenden Französischkenntnissen verstehen kann. Franzosen und die französischsprachigen Schweizer reden extrem schnell!

Mein neuer Standardsatz: Lentment s’il vous plaît! Langsamer bitte!