Bei meinem Couchsurfer angekommen, nahm ich erstmal eine ausgiebige Dusche. Die Letzte lag schon ein paar Tage zurück und aufgrund des herrlichen Wetters begann ich schon langsam etwas zu stinken.Frank war mein Couchsurfer Host, deutscher und seit 16 Jahren in Marbella ansässig.
Da ich beabsichtigte länger hier zu bleiben half ich ihm im Haushalt und bei anderen Arbeiten im und ums Haus.
Ein großes Plus war der Pool, den er im Garten hat. Wo kann man denn schon im November draußen gemütlich ein Bad nehmen?
Er hat auch zwei Kampfhunde (Chicka und Leika), die sich aber als permanente Kampfkuschler entpuppten und aufs Wort gehorchen.
Wir unternahmen auch einige Ausflüge ins Campo (Hinterland), von wo aus man bis nach Gibraltar und bei guter Sicht sogar Afrika sehen kann.
Bei Frank wechselte ich auch meine Bremsen, denn die permanente Beanspruchung in Schottland, den Pyrenäen und der Sierra Nevada haben den Pedalweg enorm verlängert, sodass es Zeit war.
Marbella selbst ist im Winter ein relativ verschlafenes Nest mit viele hübschen und engen Gassen.
Puerto Banús ist ein Stadtteil von Marbella, in dem die „schönen“ und reichen Leute ihre Ferraris und Oldtimer zur Schau stellen. Ich hab‘ es mir natürlich nicht nehmen lassen, meine Pappe da auch mal hinzustellen. Im nu waren die ganzen teuren Autos ausgestochen, denn so etwas exotisches, wie einen Trabi hat man hier noch nicht gesehen.
Dann kam eines Tages ein schweres Unwetter. Für deutsche Verhältnisse war das ein stärkeres Gewitter, hier aber ging die Welt unter. Gullydeckel wurden hochgedrückt,
Strände weggespült
und selbst auf den Autobahnen gab es regelrechte Seen durch die ich im Kielwasser von LKW’s und Wohnmobilen halbwegs trocken durchquerte.
Durch Frank lernte ich auch einen seiner Nachbarn, Holger, kennen, der mehrfacher Weltumsegler ist. Bei dem ein oder anderen Besuch und sehr netten Gesprächen gaben seine Frau und er mir viele Tipps auf den Weg und wo ich in Portugal halt machen solle.
Holger links, Frank rechts
Frank arbeitet als Computerdoktor in Marbella und übertrug mir einfache Aufträge, auf die er keine Lust hatte, sodass ich mir ein bisschen Geld für die Reise dazuverdienen konnte. So lernte ich Karl Szöcs kennen, der in und um Marbella Ferienwohnungen vermietet. Er sagte mir, ich solle mich bei ihm melden, sobald ich wieder in der Gegend sei.
Nach und nach stellte sich heraus, dass Frank ein frauenverachtender, rassistischer Islamhasser ist und er unsere Gespräche immer und immer wieder in diese Bahn lenkte um mich zu „bekehren“. Irgendwann wurde es mir zu viel und ich musste weiter. Nächstes Ziel: Portugal!