Nachdem ich mich von Warschau losreißen konnte, ging es in die Masuren, einem Gebiet mit vielen vielen Seen und Abermilliarden Stechmücken im Nordosten Polens.
Hier, aus Prostki, stammte mein Großvater, bis er bei der großen Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg gezwungen war, zu fliehen. Andernfalls wäre er von den Russen getötet worden.
Das Dorf sieht aus, als ob jeglicher Fortschritt an ihm vorbei gegangen wäre. Straßen, bestehend aus Kopfsteinpflaster, die Häuser optisch sehr vernachlässigt.
Das Besondere von Prostken, wie der Ort im Deutschen heißt, war seine Nähe zu Litauen, denn hier verlief die preußische und litauische Grenze. Heute erinnern nur noch alte Grenzsteine und ein Denkmal daran. Links der Gemarkung war Preußen, rechts davon war Litauen. Auch das alte Grenzhaus steht heute noch, welches die Grenze von Preußen und Polen markierte.
Man muss bedenken, Litauen war zu dieser Zeit und davor einer der größten Staaten Europas und erstreckte sich bis weit ins heutige Polen und ans Schwarze Meer.
In der Nähe von Prostken steht eine Kirche, die komplett aus Holz und ohne Nägel gebaut wurde. Ein bisschen erinnert sie mich an einen Gemeindesaal aus der Vikingerzeit. Urgemütlich!
Hallihallo,
vielleicht erinnerst Du Dich: Wir hatten vor Deinem Start ein längeres Telefonat. Ich bin der Michi von trabant-meets-africa.de . Natürlich verfolge ich aufmerksam Deine Reisen auf Deiner Website.
Jetzt muß ich aber zwei klitzekleine Korrekturen anbringen: Du bist nicht „in die Masuren“ sondern nach Masuren gefahren. (Man fährt ja auch nicht in die Bayern…)
Und zwischen den Weltkriegen war dort die Grenze zu Polen und nicht zu Litauen.
Ich wünsche Dir weiter alles Gute, viel Spaß und möglichst wenige Pannen. (Meine Pappe ist im Juli am Genfer See mit Kurbelwellenschaden verreckt. Zum Glück gibts in der allergrößten Not den ADAC…- jetzt ist mein letzter Ersatzmotor verbaut und ich bin gerade aus Italien zurück.)
Grüße aus München
Michi
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