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Rostock, Stralsund und das Quaiside-Mikrofestival

Vom Bergring nach Rostock. Das ist zwar nur ein kleiner Katzensprung, aber das musste sein, denn ich wollte unbedingt wieder ins Blue Doors Hostel. Dort blieb ich ein paar Tage, half Niklas bei der Renovierung seiner neuen Wohnung, im Hostel und hatte im Bunker meine erste Technoparty. 😀 Es war sehr interessant, aber ich bleib definitiv beim Rock’n’Roll!

Stralsund:
In Stralsund hatte ich einen hervorragenden Stellplatz, nämlich direkt neben der Gorch Fock!

Warum bin ich hier? Natürlich wegen dem Quaiside Mikrofestival, von dem ich im Hostel in Rostock erfahren habe.
Mikrofestival, was ist das?
Das ist ein Festival, bei dem 24 Stunden durchgehend Musik gespielt wird. Camping entfällt also.

24 Stunden Party können aber extrem anstrengend sein! Aber fangen wir erstmal vorne an.
Beim Aufbau half ich mit, da ich sowieso nichts produktives zu tun hatte.
Wir hatten sogar einen Pool, bestehend aus Bierkisten. Allerdings müssten wir ihn Dreimal aufbauen, da jedes Mal sich eine neue Schwachstelle offenbarte und der Pool sich den Gesetzen der Physik ergab. Das hier ist eine dieser provisorischen Lösungen, die leider nicht gehalten hat.
Hier ist dann der fertige Pool und er hat bis zum Ende durchgehalten! Allerdings war das Wetter ziemlich mittelprächtig, sodass kaum einer baden gegangen ist.
Ansonsten lass ich jetzt einfach mal die Bilder sprechen…

Haare geschnitten hab ich natürlich auch, allerdings war die Nachfrage nicht so hoch.
Alle weiteren Bilder können auf Instagram unter @teddy_bird angeschaut werden.

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Bergring Teterow

Nach dem unübertrefflichen Trabitreffen in Anklam beschloss ich, einen Camper zu besuchen, den ich in der Nähe von Fuengirola bei Málaga, Spanien, kennen gelernt habe.
Harald war Landwirt und genießt jetzt die schönen Seiten des Lebens, indem er quasi zwischen Deutschland und Spanien pendelt, abhängig von der Jahreszeit. Bei ihm wohnte ich einige Tage bis es schließlich nach Teterow an den Bergring ging.

Vorher aber musste ich meine geklebten Zylinder austauschen, da der Kleber nach 10.000km letztendlich doch den Geist aufgegeben hat. Glücklicherweise kannte Harald eine Werkstatt in der Nähe, wo ein paar alte Pappen auf dem Hof herumstanden. Dort durfte ich mir Kolben und Zylinder ausbauen und im Nu war meine Pappe wieder fit für neue Abenteuer!

Der Bergring ist eine Grasbahn, auf der schon seit zig Jahren, auch zu DDR-Zeiten, Motorradrennen gefahren wurden und heute noch gefahren werden. Es war der absolute Wahnsinn und vielleicht schaffe ich es zum nächsten Pfingsten wieder dorthin. 🙂

Ja, das Lied hört sich beim ersten mal anhören schrecklich an, aber es hat Kult-Status auf dem Bergring!

Hier noch ein kleines Video von mir, dass ihr eine ungefähre Vorstellung davon habt, was da abgeht.

Internationales Trabitreffen Anklam 2017

Von Chemnitz ging es weiter im Sauseschritt nach Anklam, wo mich das Trabitreffen in der Version 2017 erwartete.
Durch meine Reise hatte ich schon einiges an Zuspruch aus der Trabiszene erfahren und ich wurde von dem ein oder anderen auch gleich als „der Trabitraveller“ wiedererkannt.
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen für euer Zutun bedanken und mich auch gleich entschuldigen, da ich mir leider absolut keine Namen merken kann..
Das Treffen selbst war, wie letztes Jahr, ein Fest für jeden Zweitaktverrückten Trabifahrer. Das Programm war unübertroffen und es war einfach prima, auch hier wieder altbekannte Gesichter wiederzusehen!
Deshalb gibt es jetzt Bilder in Hülle und Fülle!
Einmal Bart stutzen, kein Problem!

Ein wunderschön restauriertes Gespann

Die Farbe ist Gewöhnungssache, aber trotzdem gut gearbeitet

Das Highlight sind definitiv die LED-Lampen. Diese sollen sogar ohne großen Aufwand einzubauen sein und man braucht nicht mal eine Eintragung, dank E-Pfüfzeichen..

Tief, tiefer, noch tiefer, Boden! Ameisen, zieht die Köpfe ein!
Die berühmt-berüchtigte „Limbosine“

Hat natürlich keine Zulassung, leider

Russische Genossen waren auch zugegen

Stretch-Pickup

noch so ein Schmuckstück

Wartburg darf auch nicht fehlen

Barkas sowieso nicht!

dieser Trabi beherbergt einen Audi TT-Motor, inklusive Allradantrieb. Glaubste nich? Guggst du hier:und hier:

die Feierwehr mit Astra-Zapfanlage kann man übrigens auch mieten. 😉

Percys kleiner Schaumschläger 😀

bei meiner nächsten Tour nehm ich auch nen Ikarus! Wer bezahlt mir den LKW-Führerschein?

Porschemotor im Trabi geht nicht? Geht doch!

einfach nur übel, das Teil!

Wartburg mit selbstgebautem 4-Zylinder Zweitaktmotor

Wassergekühlte Rennschwalbe

und zu guter letzt ein wirklich schöner Umbau mit Detailverliebtheit. Man beachte die Felgen!

Fuego a la Isla

Angekommen in Chemnitz erwartete mich das „Fuego a la Isla“, ein kleines aber gemütliches Festival auf der Schlossteichinsel. Die Musik reicht von handgemachter Kleinkunst über Rock, bis zu DnB und Electro/Techno. Für jeden Geschmack ist also etwas dabei.
Wie letztes Jahr, hatte die „Spinnerei Chemnitz“, ein Outdoor Club, dort einen Stand, wo ich wieder Haarschnitte gegen Spende anbot. Das Geschäft lief ganz gut, aber das beste war, dass ich wieder viele Gesichter vom letzten Jahr traf und auch neue Bekanntschaften schloss.

Nach Ende des Festivals war jeden Abend eine Aftershowparty. Am letzten Abend uferte sie zu einer regelrechten Straßenparty aus. Es war der absolute Hammer!

Ein bisschen stolz bin ich schon auf meine Einparkkünste 😁😅

Nach dem Fuego ging es dann weiter Richtung Dresden, wo ich mich mit den Oldie Friemlern traf. Das passte auch ganz gut, denn mein Endschalldämpfer begann so langsam damit, sich am Mittelrohr aufzulösen. Geschweißt, zack feddich, wie neu! Danke euch! Es war sehr cool euch zu treffen und ich freue mich schon auf den nächsten Besuch! Haare geschnitten hab ich dort natürlich auch. Handwerker müssen schließlich zusammenhalten. 😉

Deutschland hat mich wieder!

Wieder in Deutschland, ging es erstmal auf einen Abstecher nach Hause. Dort traf ich mich mit meinem besten Kumpel Sebastian, der einen Friseurtermin hatte, bei einem Barbershop in Kaiserslautern, der kürzlich (vor 7 Monaten) erst aufgemacht hatte.
Ich beschloss mitzukommen um mir den Laden mal genauer anzusehen.
Dort angekommen meinte ich spaßeshalber „Da ist man mal ein Jahr nicht zu Hause und du gehst einem gleich fremd!“ (Ich hatte Sebastian sonst immer die Haare geschnitten)
Er erwiderte etwas und Carsten, der Chef, der Sebastian gerade die Haare schnitt, wollte dann alles wissen.
Also erzählte ich was ich gerade mache und Carsten war begeistert, sodass er mich gleich zum Probearbeiten für zwei Wochen einlud.
Nach den zwei Wochen wollte er mich sogar direkt übernehmen, was ich aber ablehnte, da meine Reise noch nicht zu Ende war. Also einigten wir uns, dass ich im Oktober bei ihm anfangen werde, wenn ich wieder zu Hause bin. Ich freue mich schon sehr darauf in einem echten Barbershop anfangen zu können.
Wer Lust hat, kann ab Oktober gerne mal vorbei kommen. Hier geht’s zur Facebook-Seiten vom Rocketman Barbershop.

Schließlich ging es weiter nach Chemnitz zum Festival Fuego a la Isla, wo ich letztes Jahr auch schon war. Aber das ist ein separater Post!

Trabant, Tuningworld Bodensee und eine Begegnung der besonderen Art

Von Solothurn ging es dann schnell weiter nach Österreich, wo ich einen Freund aus der Trabiszene traf, Enrico.

Dort, in Dornbirn, nahm das Schneechaos schließlich seinen Lauf. Über Nacht waren 20cm Schnee gefallen. An eine Weiterfahrt war absolut nicht zu denken. Einige Tage später war es dann wieder schön und ich fuhr weiter nach Bregenz. Am Bodensee angekommen, suchte ich mir ein schönes Plätzchen und stellte mein Schild auf und wartete auf Kundschaft. 

Einen Tag später blieb ich dort auch noch und so machte ich Bekanntschaft mit LeeJulie.

Wir kamen ins Gespräch und sie meinte, es solle die nächsten Tage wieder kälter werden. Falls es mit im Auto zu kalt werden würde, „hier hast du meine Adresse, die Couch ist frei“. 

Dieses Angebot nahm ich an und schon hatte ich wieder ein Dach über’m Kopf. Lee meinte dann, sie müsse die nächsten Tage dann früh raus, da sie auf der Tuningworld Bodensee in Friedrichshafen als Visagistin arbeite. Also beschloss ich, dort auch hin zu gehen. Wenn man denn schon mal in der Nähe ist, muss man da hin!

Da Lee dort ja arbeitete, besorgte sie mir einen VIP-Pass. Als ich dort dann auch auf der Messe war, wollte ich sie eigentlich nur bei der Arbeit besuchen. Auf einmal stehe ich im Raum mit Zwölf hübschen Mädels. Die Finalistinnen für die Miss Tuning!

Als ich nach 10 Minuten immer noch im Raum war, meinte Lee: „Du bist ja immer noch da. Jetzt schnapp‘ dir mal zwei drei Mädels, einen Fön und ein Glätteisen und schaff mal was.

Und ehe ich mich versah, hatte ich ein Engagement als Stylist und frisierte an diesem und am nächsten Tag den hübschesten Mädels die Haare. Sachen gibt’s!

Neben hübschen Mädels habs natürlich auch eine Menge tolle Autos zu bestaunen. Hier eine kleine Auswahl:

 

Lee, ich danke dir an dieser Stelle nochmal für alles! Es war eine hammergeile Zeit mit dir (anders lässt sich das nicht ausdrücken) und wir sehen uns auf jeden Fall nächstes Jahr zur Tuningmesse wieder!! Ich habe es sehr genossen, mit dir Zeit und Endorphine zu vergeuden! Bleib besonders!!

Solothurn

Kaum hatte ich mir ein paar Franken verdient, ging es sogleich auch wieder weiter, über Biel nach Solothurn. Dort hatte ich eine Adresse von einem Camper, den ich in Südfrankreich kennen gelernt habe. Sein Name war Martin. Als ich bei ihm ankam, war er erstmal sehr überrascht, da er nicht damit gerechnet hatte, dass ich je vorbei schauen würde. Zum Glück war er da, denn das Wetter spielte etwas verrückt. Auf einmal fand ich mich im Schnee wieder. 

Ich wurde auch gleich in die Familie integriert und half auch bei Renovierungsarbeiten mit, wo ich mir auch ein paar Franken dazuverdienen konnte. An dem ein oder anderen Tag zeigte mir Martin die sehr hübsche Kleinstadt Solothurn. Aber jetzt schweige ich und lasse Bilder sprechen! Es war sehr schön bei euch! Im Hintergrund sind die Alpen zu erkennen.


Blick vom begehbaren Glockenturm der St. Ursus Kathedrale, dem höchsten Punkt in Solothurn

Das Kirchenschiff jener Kathedrale
Verschiedene Altäre mit diversen Reliquien
Das Besondere der Kathedrale ist, dass sie ursprünglich mit zwei Glockentürmen geplant war, aber aufgrund von Statikproblem wurde nur ein Glockenturm fertiggestellt. Das Fundament des zweiten Turmes war zu instabil, sodass man beschloss, das Fundament zu belassen, den Turm aber nicht hochzuziehen. 

Martin, seine Frau und seine Tochter

Lausanne

Angekommen in Lausanne, blieben mir noch 2 Liter Sprit und 3€. Bis ich endlich einen geeigneten Platz zum übernachten gefunden hatte, an dem sich auch etwas Geld verdienen ließ, schrumpfte mein Spritvorrat auf einen Liter.

Glücklicherweise hatte ich mich in Frankreich noch mit Spaghetti eingedeckt, sodass ich zumindest keinen Hunger leiden musste. Ich stand auf einem Platz für Wohnmobile vor einem Campingplatz.

Mir war nicht klar, ob man für den Platz bezahlen muss, oder nicht. Ich bezahlte nichts. Abends kam dann eine Familie auf den Platz, die ihr Altwasser entsorgen wollte. Wir kamen ins Gespräch und kurz darauf saß der kleine Sohn Davide auf meinem Stuhl und ließ sich die Haare schneiden. Geschafft. 10 Schweizer Franken! Das sind immerhin 6l Sprit und ein Brot oder Baguette fürs Frühstück. Sprit ist in der Schweiz noch teurer als in Frankreich. 1,54€ kostet der Liter Super, bzw 1,57CHF!

So schön die Schweiz auch ist, hier bleibe ich nicht länger als nötig! Wenigstens sind die Leute hier sehr nett, und Unterhaltungen habe ich einige, sofern ich das Gesprochene mit meinen unzureichenden Französischkenntnissen verstehen kann. Franzosen und die französischsprachigen Schweizer reden extrem schnell!

Mein neuer Standardsatz: Lentment s’il vous plaît! Langsamer bitte!

Pérouges

Um mich von der Kayak-Tour zu erholen, ging es nach Pérouges, Kulturstop.

Pérouges ist ein vollständig erhaltenes mittelalterliches Dorf, erbaut komplett aus Stein und sehr unwegsamen Kopfsteinpflaster, vielen kleinen Gassen und Störchen! Die Geschäfte dort sind im mittelalterlichen Stil und die Angestellten tragen ebenfalls mittelalterliche Kleidung. 

Auf einem Parkplatz dort in der Nähe traf ich zufälligerweise einige Leute, die ich in Südspanien kennengelernt hatte. Sie fahren dort immer auf den Parkplatz, da er genau in der Mitte zwischen ihrem Wohnort und Südspanien liegt. Zufälle gibt’s manchmal…

Kayak, St. Martin und zwei Katastrophen

Von Avignon ging es dann weiter an die Ardeche nach St. Martin, einem kleinen, von mittelalterlichen Bauten geprägtes Dorf.

Doch ich muss etwas weiter vorher ausholen.

In Avignon ist mir mein treues iPhone aus versehen auf die Fließen vom Waschbereich gefallen und anschließend war das Display mehr als zerstört. Es waren sogar Teile davon regelrecht herausgebrochen, sodass ich das Innenleben erkennen konnte. Zum Glück gibt es in Avignon einen Smartphone-Doktor, der mein iPhone wieder instandsetzte. An dieser Stelle noch ein riesengroßes Dankeschön an Steffi von „Arbeiten unterwegs„, für die Unterstützung! Ohne dich hätte das alles nie geklappt!

In St. Martin dann, fand ich ein schönes Plätzchen, direkt an der Ardeche, wo ich mir es gemütlich machte. Aber nur für eine kurze Weile, denn ich wollte Kayak fahren und die Ardeche ist dafür der ideale Fluss. Mit ein paar wirklich kniffligen Stromschnellen und auch wieder ruhigen Abschnitten, wo man die grandiose Landschaft bewundern kann.

Ich suchte mir die längste Strecke aus, 32km, die man in einem oder in zwei Tagen absolvieren kann. Unterwegs gibt es zwei Campingplätze, für diejenigen, die die Zweitagestour gewählt haben. Ich entschied mich für einen Tag.

Gleich in der ersten Stromschnelle kenterte ich, verlor mein Paddel und meinen kleineren der beiden „wasserdichten“ Transportkanister. Ich kletterte zurück ins Boot und ließ mich treiben, bis ich Paddel und Kanister eingeholt hatte. Das ganze natürlich unter den Blicken von vielen Schaulustigen, die dort am Ufer standen, um genau solch ein Spektakel zu betrachten.

Als ich alles eingesammelt hatte, paddelte ich ans nächste Ufer, um den Schaden zu begutachten. Ich, pitschepatschenass, meine Kamera funktionsuntüchtig, da der besagte Kanister leicht undicht war. Ein riesengroßes Schlammassel und das gleich zu Beginn der Kayaktour. Deshalb gibt es leider nur Bilder von vor des Kenterns. Zur Kamera komme ich aber noch später.

Meine Gruppe, mit der ich die Tour begann.
Der eindrucksvolle Pont d’Arc, von der Ardeche ausgewaschen,

Und die Gorge d’Ardeche, zu deutsch: Schlucht der Ardeche. Es gibt aber noch viel eindrucksvollere Steilwände, diese konnte ich aber mangels funktionierender Kamera leider nicht mehr ablichten. 😭
Es blieb glücklicherweise beim einmaligen Kentern, nass wurde ich aber trotzdem mehrmals.

Am Zielpunkt angekommen, war ich bis zum Äußersten erschöpft. Die Arme reichten bis zum Boden und der Muskelkater begann schon anzufangen. Immerhin hatte ich „nur“ 6,5 Stunden für die Strecke gebraucht, veranschlagt wurden vom Veranstalter 7-8 Stunden. Nächstes mal nehme ich definitiv die Zweitagestour!

Zurück zur Kamera. Da etwas Wasser in den Kanister mit der Kamera gekommen war, verweigerte sie den Dienst. Die letzte Hoffnung bestand, sie auseinander zu nehmen und in einer möglichst warmen Umgebung zu platzieren. Gesagt, getan und nach zwei Tagen Wärme und Sonne funktionierte sie wieder. Ich wäre gestorben, wenn nicht!

Jetzt kommen noch ein paar Bilder vom wunderschönen St. Martin und dann habt ihr’s geschafft. Es wurde etwas länger, aber es gab ja auch viel zu berichten.